Klimamonitoring der Stadt Wil zeigt Fortschritte und Lücken
- Spiel Energie

- vor 7 Tagen
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Mit dem kommunalen Klimaprogramm engagiert sich die Stadt Wil für einen wirkungsvollen Klimaschutz. Das aktuelle Monitoring für die Jahre 2021 bis 2024 zeigt: Der Anteil an erneuerbarem Strom bleibt mit 92 Prozent auf sehr hohem Niveau, während sich die Treibhausgasemissionen pro Kopf auf 4.9 t CO2-Äquivalente gesenkt haben. Gleichzeitig sank auch der Primärenergiebedarf pro Person im Vergleich zum Jahr 2023 um rund 300 Watt. Verbesserungspotenzial besteht weiter bei der erneuerbaren Energie fürs Heizen und dem Antrieb von Fahrzeugen.
Das kommunale Klimaprogramm setzt Ziele für eine 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung und eine Reduktion des Energieverbrauchs in den Bereichen Elektrizität, Wärme und Mobilität. Übergeordnetes Ziel ist es, bis 2050 keine Treibhausgase für Energie zu verursachen. Seit vier Jahren beobachtet die Stadt Wil die Fortschritte in diesen Bereichen anhand von Indikatoren.
Der Anteil an erneuerbarem Strom, der auf dem Gemeindegebiet der Stadt Wil verbraucht wird, lag Ende 2024 bei 92 Prozent. Damit ist das Ziel von 100 Prozent bis ins Jahr 2050 bereits fast erreicht. Die Stadt Wil will den Primärenergiebedarf bis 2030 auf 3'000 Watt und bis 2050 auf 2'000 Watt pro Person senken. Heute verbraucht eine Person in der Stadt Wil jährlich durchschnittlich 3’698 Watt Primärenergie. Der Primärenergiebedarf stellt das Energiebudget dar, welches eine Person für alle Bedürfnisse an Wärme, Mobilität und Stromverbrauch verbraucht. Das Ziel von 2000 Watt kann nur mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien erreicht werden, welche weniger Primärenergie verbrauchen.
Der Anteil erneuerbarer Energie beim Heizen stieg im Vergleich zu 2023 von 13 auf 14 Prozent. Bei den Fahrzeugen werden derzeit 7 Prozent (Vorjahr: 6 Prozent) mit erneuerbarer Energie angetrieben. In diesen beiden Bereichen besteht deutlicher Handlungsbedarf. Die Geschwindigkeit beim Umstieg auf erneuerbare Energien im Bereich Wärme und Mobilität genügt nicht, um das Ziel von 100 Prozent erneuerbarer Energie bis 2050 zu erreichen.
Ziel netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050
Die neuen Klimaszenarien «Klima CH2025» von MeteoSchweiz und der ETH Zürich zeigen, dass die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen ist und bereits heute eine doppelt so hohe Erwärmung wie der globale Durchschnitt verzeichnet. Das bedeutet, dass die Schweiz in Zukunft heisser, trockener, schneeärmer und mit heftigeren Regenfällen kämpfen wird. Um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen und die Erwärmung möglichst tief zu halten, sind Emissionsreduktionen unabdingbar.
In der Stadt Wil belaufen sich die Treibhausgasemissionen pro Kopf auf durchschnittlich 4.9 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Um die Ziele von 3 Tonnen bis 2035 beziehungsweise netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen, sind noch deutliche Anstrengungen sowie weitere Massnahmen nötig.
Alle können Beitrag leisten
Eine Verbesserung bei den genannten Indikatoren kann erreicht werden, wenn die Einwohnenden von Wil, die Unternehmen und die Verwaltung den Umstieg auf erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung und der Mobilität weiter vorantreiben. Das ist möglich durch die Nutzung der Fernwärme, den Einsatz von Wärmepumpen in nicht erschlossenen Gebieten, Verbesserung der Wärmedämmung sowie durch Verhaltensänderungen in der Mobilität und den Umstieg auf Elektroautos, wo motorisierter Individualverkehr nötig ist. Am wirksamsten ist es jedoch, Energie und Materialien gar nicht erst zu verbrauchen.
Das Monitoring und weitere Informationen zum kommunalen Klimaprogramm sind auf der Website der Stadt Wil zu finden: www.stadtwil.ch/energiestadt






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